Geschichte der NEVA

3. Die Neue Folge — 1980 bis heute (ISSN 0723–9912)

Die Anfänge der Neuen Folge

Im März 1980 wurde anläßlich des ersten, ebenfalls gedruckten Supplementheftes (W. Eckweiler & P. Hofmann: „Verzeichnis iranischer Tagfalter — Checklist of Iranian butterflies”) entschieden, für die „Neue Folge” (kurz N.F.), deren Bandzählung wieder neu mit 1 begann, vom vorher üblichen Fotokopierverfahren zum Druckverfahren überzugehen.

NEVA, Neue Folge, Heft 1 (1)

Anfangs wurden die Druckvorlagen noch mit der Schreibmaschine in Eigenarbeit, in der Folge (ab N.F. Band 1, Heft 1, Mai 1980) dann mit einem „Composer” erzeugt.

Ein „Composer” war damals eine elektrische Schreibmaschine von IBM mit auswechselbaren Typendruckköpfen und Karbonbändern, die einen kleinen Zeilenspeicher hatte. Solche Composer gehörten (wegen des hohen Preises) immer einer Druckerei — zuerst ein kleiner Hinterhofbetrieb in Bockenheim, dann über lange Jahre die „az” im Gutleutviertel. Die Composerausdrucke wurden von uns per Hand zum Seitenumbruch (mit Einzelzeilenkorrekturen) zusammengeklebt.

Als Umschlagvorlage diente in den ersten Jahren der N.F. noch ein handretuschiertes, mehrfach leicht variiertes Exemplar des Umschlags aus der ursprünglichen, großformatigen Alten Folge mit einer durch W. Eckweiler verfeinerten Tuschzeichnung des (gespannten) Titelapollos und Unterzeilen aus „Rubbelbuchstaben”.

Diese frühen Bände der Neuen Folge sind inzwischen teilweise vergriffen; die Druckauflage war anfangs noch gering: Der Mitgliederbestand 1979/1980 lag nur knapp über 100 (siehe die im Nachdruck der „AF” beigelegte Mitgliederliste vom 1. März 1979), und im ersten Band wurden nur wenige hundert Exemplare pro Einzelheft gedruckt. Erst mit dem starken Anstieg der Mitgliederzahlen in den 1980er Jahren (auf anfangs der 1990er dann zwischen 500 und 600) wurden dann auch die Druckauflagen deutlich erhöht.

Die Druckvorlagenerstellung in Eigenleistung

Ab 1988, mit Beginn von Band 9 der N.F., wurden die Druckvorlagen nicht mehr mit dem Composer erzeugt, sondern kostensparend in eigener Regie (redaktionsintern: durch W. Eckweiler und W. A. Nässig) auf den damals technisch recht weit fortgeschrittenen Atari–Computern hergestellt.

Die Textverarbeitung fand in den folgenden 5 Jahren mit Hilfe des deutschen Programms Signum!–2 und (durch W. Eckweiler) selbst modifizierten Schrifttypsätzen statt. Signum hatte eine rein grafisch aufgebaute Seitengestaltung, die nur und ausschließlich mit Signum gelesen werden konnte (eine Insellösung); der Ausdruck erfolgte über 24–Nadel–Matrizendrucker (eingesetzt wurden NEC P7 und später teilweise auch P6+).

Diese alten, inzwischen kaum mehr lesbaren (weder Atari–Rechner noch Signum–Software sind noch neu zu bekommen) Texte wurden 1998/99 (mit zwei Ausnahmen — zwei Files waren leider nicht mehr lesbar wegen Diskettenfehlern) mit Hilfe eines „übriggebliebenen” Atari–Rechners von W. A. Nässig zurückkonvertiert in DOS–ASCII und sollen später möglicherweise in Form von unformatierten ASCII–Texten auf CD–Rom vorliegen.

NEVA, N.F. Bd. 11

1990, mit Beginn von Band 11, wurde der Umschlag geändert; als neue Titelzeichnung (siehe links) fand jetzt eine naturnahe Tuschzeichnung eines lebenden Apollos (nach einem Farbdia) von Jutta KLEIN (damals Frankfurt am Main, dann Würzburg, Bayreuth, seit 2004 Wien) Verwendung.

Kleinere Variationen in der Titelgestaltung kamen von Jahr zu Jahr vor; so etwa die Schreibweise des Titels (NEVA > NeVA > NEVA) oder in der Fußzeilengestaltung. Bei einem Heft (12 (4)) wurde durch die Druckerei versehentlich der falsche Einbandkarton verwendet (Maisgelb anstelle Zitronengelb).

Umstieg auf die PCs

Mit Band 14 (1993) wurde die Druckvorlagenherstellung von den Atari–Rechnern und Signum, die keinen nennenswerten Fortschritt mehr aufwiesen und zwischenzeitlich vom Schriftbild her als etwas „plump” empfunden wurden (und auch nicht sehr einfach und benutzerfreundlich in der Bedienung waren), umgestellt auf die inzwischen üblichen PCs und „Winzigweichs” (Microsofts) DOS–Programm Word (Versionen 4/5) und neue Laserdrucker (Hewlett–Packard Laserjet 4m, postscriptfähig). Mit Hilfe von Werner WOLF, Bindlach, der dieses Verfahren für die gleichfalls in Eigenarbeit hergestellte Zeitschriften– und Bücherserie Heterocera Sumatrana (bei der zu dieser Zeit W.A. Nässig Schriftleiter war) entwickelt hatte, konnten wir zwei Jahrgänge mit handelsüblichen Times–Schriftsätzen und dazu einigen von W. Wolf organisierten Sonderzeichen (insbesondere für Männchen und Weibchen und die typografisch richtigen Anführungen*: nicht "|", sondern im Deutschen „|”, im Englischen “|”) herstellen. In einigen Heften wurden auch schon einzelne Artikel mit MS–Word für Windows 2.0 bearbeitet; die Unterschiede sind im Schriftbild bei genauem Hinsehen zu erkennen.

Das Titelbild wurde dabei bis auf den Band– und Heftnummernaufdruck kaum verändert.

*: Diese typografisch richtigen Anführungszeichen lassen sich nicht auf jedem Rechner im Internet darstellen; es gibt Hard– und Softwarekonfigurationen, die anstelle dieser Zeichen gar nichts, Leerstellen oder Fragezeichen (oder andere Symbole) anzeigen.

Die Neugestaltung 1995

Mit Band 16 (1995) fand die bisher vorletzte Umstellung in der Gestaltung der NEVA–Serie durch W. Eckweiler statt: Das Titelblatt und die Textgestaltung wurden gründlich umgeändert, als Titellogo fand jetzt eine digital erstellte Apollo–Figur (von W. Eckweiler) Verwendung. Nur der gelbe Karton der Normalhefte blieb unverändert.

NEVA, N.F. Bd. 16

Der Titel wurde von der seit 1976 üblichen Zentralsymmetrie auf ein asymmetrisches Titelbild mit einem links der Bildmitte senkrecht verlaufenden Halbtonbalken, in dem die Anfangsbuchstaben „N–E–V–A” des Zeitschriftennamens hervorgehoben werden, darunter das neue Logo rechts und ganz unten links die Band–, Heft– und Erscheinungsterminangabe umgestellt.

NEVA 19 (3/4), 1998

Mit der Umstellung auf die Windows–Welt und dem sukzessiven Umstieg auf Microsoft–WinWord 2.0/6.0/7.0 (das für unsere Zwecke eigentlich schlechter geeignete WinWord 97, später dann 2000, kam erst ab 2000 zur Anwendung, weil das neue Desktop–Publishing–Programm Adobe In–Design mit dem Speicherformat von WinWord 6.0 nicht richtig zurechtkommt) wurden gleichzeitig spezielle Schriftsätze für den Verein gekauft (die Times–ähnliche Gamma und die serifenlose Stones für Überschriften und Bildtexte), die gleichfalls durch W. Eckweiler um die dringend benötigten türkischen, osteuropäischen und sonstigen Sonderzeichen ergänzt wurden. Mit diesen Schriften (anfangs nur unter dem Adobe Type–Manager) und dem Eckweilerschen Layout war und ist die typografische Gestaltung der Seiten der NEVA unverkennbar. Auch griechischer und kyrillischer Schriftsatz sind jetzt begrenzt möglich.

Die NEVA wurde über die Jahre bei verschiedenen Frankfurter Druckereien von den von uns gelieferten Papierausdrucken und Foto–Originalvorlagen auf Druckplatten belichtet und montiert sowie schließlich gedruckt (Druck und/oder Buchbinderei wurden teilweise von diesen Betrieben an diverse — für uns anonyme — Lohnbetriebe weitergereicht): ganz zu Anfang bei einer heute nicht mehr existenten Studenten–Kleindruckerei in Bockenheim, dann über ein Jahrzehnt lang beim Offsetdruck Ginnheim, dann ab 15 (3) (Ende 1994) bei Typo–Knauer im Gutleutviertel (beziehungsweise nachfolgend bei Linea Plus im Riederwald); für 18 (2/3) (Ende 1997) war es Schön & Wetzel, dann (ab 18 (4), Anfang 1998) war es nachfolgend die ProFab GmbH in Oberrad im selben Haus (bisher alles in Frankfurt am Main); seit Band 25 (Heft 1/2, Anfang 2004) ist es die Druckerei Rohland & more Mediengesellschaft mbH, Offenbach am Main. Inzwischen liefern wir sämtliche Druckvorlagen volldigital an; die Druckerei bekommt seit 2004 nur noch eine CD mit je einem .pdf–File für den Text, den Umschlag und die Beilage und muß nur noch die Seiten auf die Druckfolien umkopieren, belichten, drucken, falzen und heften.

Der Wechsel der Druckerei wurde stets bei uns dadurch ausgelöst, daß entweder die Qualität oder der Preis oder die Relation der beiden Faktoren zueinander nicht mehr befriedigend erschienen; beziehungsweise in verschiedenen Fällen zwangsweise wegen Konkurs der Druckerei.

Die Farbtafeln wurden ganz zu Anfang (siehe etwa beim Supplementum 2) für einzelne Hefte von unserem Mitglied Gerhard Richter einzeln hergestellt. Danach wurden sie zeitweilig (in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren, jeweils ein ganzer oder halber Druckbogen voll „auf Vorrat”) separat in Österreich gedruckt und nachträglich von unserer jeweiligen Frankfurter Druckerei rückseitig mit Text bedruckt und in die Hefte eingebunden (die Druckerei in Ginnheim konnte aus technischen Gründen keine Farbtafeln selbst drucken). Dieser Farbdruck fand statt auf Vermittlung der HSS und von Dr. Gerhard Tarmann vom Tiroler Landesmuseum in Innsbruck und wurde bei Aristos in Innsbruck (Österreich) durchgeführt, bis die Angleichung der Druckpreise in Österreich an das deutsche Niveau dies nicht mehr praktikabel erschienen ließ — trotz der zusätzlichen Kostenfaktoren (wie Fahrt nach Innsbruck zur Abgabe der Vorlagen, Abholen der fertigen Drucke entweder persönlich oder Lieferung per teure Spedition) hatte sich dieses etwas umständliche und zeitraubende Verfahren aber in den 1980er und frühen 1990er Jahren durchaus in der Kostenrechnung noch rentiert! — Erst ab Ende 1994 wurden die Farbtafeln dann von derselben Druckerei wie die Hefte selbst gedruckt.

Das neue Format ab 2000

NEVA 21 (1), 2000

Nach langen Diskussionen in der Redaktion und auf Vereinssitzungen in der Zeit 1998/1999 fiel auf Vorschlag von Dr. W. Eckweiler im Dezember 1999 (auf der Redaktionssitzung am 16. Dezember; diese Entscheidung wurde auch von den auf den Sitzungen und der Generalversammlung anwesenden Mitgliedern ausdrücklich unterstützt) die einstimmige Entscheidung, ab dem Jahrgang 2000, also Band 21 der Neuen Folge, wieder in die Fußstapfen der „Alten Folge” zu treten und das Format der Nachrichten der Entomologischen Vereins Apollo wieder auf die A4–Größe umzustellen.

Diese Änderung ist wohl tiefgreifender als die Umstellung von 1995: Es bedeutet eine Verdoppelung des Druckformats, deswegen zweispaltiger Textsatz und neue Abbildungsformate. Gleichfalls wurden dabei die Druckvorbereitung technisch geändert (unter anderem Umstieg von WinWord auf neue DTP–Software: Adobe InDesign, um die Seiten direkt ausbelichten zu können) und die Umschlaggestaltung modernisiert.

Ursachen dafür waren in erster Linie:

  • Im neuen (alten) Format sind Farbtafeln wesentlich schöner und ansprechender hinzubekommen.
  • Artikel sind wesentlich platzsparender zu formatieren; eine neue A4–Seite entspricht deutlich mehr als nur 2 alten A5–Seiten, was sich im Gesamtumfang und auch in den Druckkosten positiv niederschlägt.
  • Drucktechnisch bedeutet es eine Anpassung an moderne Techniken (Direktbelichtung der Druckplatten von der Zip–Diskette oder inzwischen [weil die Bilder schon elektronisch dabei sind] von CD–Rom). Dabei wird aber gleichzeitig kostenneutral (also nicht teurer als bisher bei gleicher Inhaltsmenge) gearbeitet.
  • Viele andere internationale Fachzeitschriften haben in den letzten 10 Jahren auf das größere Format umgestellt; die gestalterischen Vorteile des A4–Formats haben sich als wichtiges positives Merkmal herauskristallisiert.

Die einzelnen gestalterischen und technischen Änderungen lassen sich kurz wie folgt charakterisieren:

  • Die Seitengestaltung: Wegen der wesentlich verbreiterten Druckfläche wurde der Satz auf zwei Spalten aufgeteilt. Bis auf den Spaltensatz und damit verbundene kleine Modifikationen hat sich aber am Schriftbild der NEVA nichts geändert. Auf jeweils eine Druckseite im neuen A4–Format paßt deswegen deutlich mehr Text als vorher auf zwei A5–Druckseiten.
  • Abbildungen: Durch das größere Papierformat hat man wesentlich bessere Gestaltungs– und Darstellungsmöglichkeiten bei den Abbildungen, seien es Farbtafeln oder SW–Abbildungen, seien es Halbtonbilder oder Strichzeichnungen. Eine großformatige Abbildung wirkt auch optisch viel ansprechender als eine kleinformatige.
  • Die Beilage: Wie früher, wird auch jetzt wieder die Beilage in die Heftmitte eingeheftet und auf anderem Papier (leicht gelb getönt, kein Kunstdruckpapier, damit deutlich preiswerter) gedruckt. Sie läßt sich beim Binden der Jahrgängen nunmehr wieder viel einfacher extrahieren und hinten zusammenstellen.
  • Der Umschlag: Der Umschlag wurde wegen des größeren Formats auf der Basis des alten Layouts grundlegend überarbeitet. Anstelle des einfachen, wenig ansprechenden gelben Kartons wird nunmehr weißer Hochglanzkarton zweifarbig bedruckt, einmal im charakteristischen Gelb der NEVA, in einem Farbverlauf zunehmender Intensität von oben nach unten, dann mit dem typischen senkrechten Balken; das Logo der NEVA, der Apollofalter, ist darin auf dem weißen Untergrund freigestellt. Die zweite Farbe ist Schwarz für die Schriften und das Logo. Die wichtigste Neuerung dabei ist das Inhaltsverzeichnis, das nunmehr ganz vorne auf der Titelseite zu finden ist und damit einen viel schnelleren Überblick ermöglicht. Auf der Rückseite ist das Logo noch einmal wiederholt; die Innenseiten des Umschlags dienen vorne weiterhin für das Impressum, hinten ist Platz für Anzeigen.
  • Die Drucktechnik: Bis auf wenige Abbildungen, die weiterhin als Papiervorlagen von den Autoren angeliefert und in der Redaktion eingescannt werden, wird inzwischen sowohl der gesamte Text (mit der zweispaltigen Gestaltung) als auch alle Abbildungen (die meisten werden schon in für uns brauchbarer digitalisierter Form angeliefert oder eben von der Redaktion digitalisiert) mit der neuen Software auf CD volldigitalisiert als .pdf an die Druckerei geliefert und dort direkt auf die Druckplatten belichtet. Damit entfällt der Umweg über den Laserdrucker und die Papiervorlage, die bisher fotografisch umgesetzt werden mußte. (Für aktuelle Details siehe in den regelmäßig aktualisierten „FAQs” der Autorenrichtlinien.)
  • Und nach den bisherigen Erfahrungen ist das Ganze auch noch kostenneutral bei drastisch reduziertem Seitenumfang trotz gleichem Inhalt. — Daß Autoren bei überzähligen Farbtafeln einen gewissen Druckkostenzuschuß zahlen müssen, ist leider nicht zu umgehen; aber trotz vergrößerten Formats hat sich an der Höhe dieses Zuschusses nichts geändert.

Wie denken, daß die Mitglieder des Entomologischen Vereins Apollo und Leser der NEVA mit der neuen Gestaltung zufrieden sein können!

 
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